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Geschichte von Stuttgart |
Vor der Gründung Stuttgarts |
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Aufgrund ihrer Lage ursprünglich bedeutendster Ort auf heutigem Stuttgarter Stadtgebiet war die Altenburg oberhalb der |
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Neckarfurt im heutigen Cannstatt. Diese links des Neckars gelegene Höhe war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, |
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und hier entstand um das Jahr 90 n. Chr. auch die älteste Siedlung in geschichtlicher Zeit auf heutigem Stuttgarter |
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(Kastell Cannstatt) bildete sich ein Dorf, das auch bestehen blieb, als das Kastell einige Jahrzehnte später mit dem Limes ostwärts verlegt |
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wurde. Zu dem Dorf gehörte eine größere zivile Ziegelei, die neben Töpferwaren auch anspruchsvolle Baukeramik produzierte. |
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Gegend anlässlich einer Schenkung an das Kloster St. Gallen urkundlich erwähnt. Besondere Bedeutung |
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für die Umgebung erlangte der Ort, dessen Bewohner ausweislich von Grabfunden bereits um 500 zum |
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Christentum übergetreten waren, durch die zwischen 600 und 700 auf dem Gelände des heutigen |
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Steigfriedhofs errichtete Martinskirche. Sie gehörte zum Bistum Konstanz und war Mutterkirche |
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für den gesamten Raum. |
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Stuttgart selbst wurde vermutlich während der Ungarneinfälle (vergleiche Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg) zwischen 926 und 948 im |
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Nesenbachtal fünf Kilometer südwestlich der Altenburg als Gestüt („Stuotengarten“) gegründet. |
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Archäologische Funde zeigen, dass auch hier bereits mindestens seit der späten Merowingerzeit eine |
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eine bäuerliche Siedlung bestanden hatte. Gemeinhin wird die Gründung Herzog Liudolf von Schwaben |
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zugeschrieben, was eher für einen Zeitraum nach 945 spricht. Der gewählte Standort war auf Grund der |
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später erreichte Bedeutung verdankt Stuttgart daher erst seiner Wahl zur Residenz. |
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unterstellte 1323 der Bischof von Konstanz auch die Martinskirche dem Stift, das deren Dekanatsfunktion übernahm. Spätestens damit hatte |
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maßgeblicher Beteiligung der Reichsstadt Esslingen führte, ging Stuttgart an das Reich verloren, |
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Weswegen es 1312–1315 von Esslingen verwaltet wurde. Eberhard konnte die nach Heinrichs Tod |
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entstandene politische Situation ausnutzen und die verlorenen Gebiete zurückerhalten. Da auch die |
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Beutelsbach wurden Chorherrenstift und Grablege der Württemberger mit päpstlicher Genehmigung ebenfalls nach Stuttgart verlegt, die |
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bisherige der Altenburger Martinskirche inkorporierte, d. h. unselbständige, Stadtkirche wurde als Stiftskirche erheblich erweitert. Schließlich |
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Stuttgart Cannstatt und die Altenburg an Bedeutung überflügelt. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts entstand südöstlich außerhalb der |
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Stuttgarter Stadtbefestigung eine erste Vorstadt: die Esslinger oder Leonhardsvorstadt, benannt nach der Leonhardskapelle, um die sie sich |
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bildete. Ende des 15. Jahrhunderts wurde durch Ulrich V. im Nordwesten die geplant angelegte Obere Vorstadt geschaffen, in deren Zentrum |
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ein Dominikanerkloster mit der heutigen Hospitalkirche errichtet wurde. Infolge der vorübergehenden Teilung Württembergs war Stuttgart |
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1442–1482 nur Hauptstadt eines Landesteils. Im Jahr 1457 fand in Stuttgart der erste nachweisbare Landtag der Württembergischen |
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Landstände für den Stuttgarter Landesteil statt, wobei im selben Jahr in Leonberg ein Landtag für den Uracher Landesteil stattfand. |
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Mit der Erhebung Eberhards im Bart zum Herzog wurde Stuttgart 1495 Herzogsresidenz. Infolge |
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der von Ulrich geführten Auseinandersetzungen mit Reutlingen und dem Schwäbischen Bund war |
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die Stadt 1520–1534 wie ganz Württemberg habsburgisch, im Bauernkrieg war sie im Frühjahr |
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1525 einige Tage von Bauern besetzt. 1534 ließ Ulrich bei seiner Rückkehr durch Erhard Schnepf |
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die Reformation einführen. Unter Herzog Christoph wurde um 1565 eine neue Stadtbefestigung |
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errichtet, die die Vorstädte einschloss, die Burg wurde 1553–1570/78 von Aberlin Tretsch zu |
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einem repräsentativen Renaissanceschloss umgebaut und erweitert, womit im Wesentlichen der |
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Bauzustand des heutigen Alten Schlosses geschaffen wurde. Der gestiegene Trinkwasserbedarf Stuttgarts machte mit der Errichtung des |
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Pfaffensees im Glemstal oberhalb von Stuttgart und dem Bau des Christophstollens zur Überleitung des Wassers ins Nesenbachtal 1566–1575 |
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erhebliche wasserbauliche Maßnahmen notwendig. Zwischen 1584 und 1593 entstand das Neue |
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Internationaler Freundeskreis der Zugbegleiter |
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Sektion Deutschland |
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Stadtgebiet: Neben einem zur Sicherung der hier zusammenlaufenden Verkehrswege angelegten römischen Reiterkastell |
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merowingischen Funden – insbesondere im Gräberfeld von Stuttgart-Feuerbach – keine Überlieferungen aus der Völkerwanderungszeit, |
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es erscheint aber plausibel, dass der günstig gelegene Ort durchgehend besiedelt war. So wird er auch bereits 700 n . Chr. als erster in der |
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Mit dem Einfall der Alamannen um 260 n. Chr. endete die römische Präsenz. Es existieren neben vereinzelten alamannischen und |
Gründung als Gestüt im 10. Jahrhundert |
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natürlichen Gegebenheiten des nach drei Seiten abgeschlossenen Talkessels für die Pferdezucht ideal, |
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für die Entwicklung zu einer größeren Siedlung im Gegensatz zur Neckarfurt eher ungünstig. Seine |
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errichtete ab 1292 eine Wasserburg. Im Konflikt mit Kaiser Heinrich VII., der zum Reichskrieg unter |
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Die Siedlung nahe dem Gestüt gelangte in den Besitz der Markgrafen von Baden, und Hermann V. von Baden erhob den Ort 1219 zur Stadt. |
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1251 kam Stuttgart als Mitgift für Mechthild von Baden an die Grafen von Württemberg. Eberhard I. |
Badische Stadtgründung 1219 |
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Burg Württemberg 1311 durch Esslingen zerstört worden war, baute er ab 1317 das gegenüber der |
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anhaltenden Bedrohung durch Esslingen günstiger gelegene Stuttgart unter Verstärkung der |
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Befestigungen zur gräflichen Residenz im entstehenden württembergischen Territorialstaat aus. Aus |
Residenz des Herzogtums Württemberg |
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Lusthaus. Um 1595 legte Heinrich Schickhardt den Vorläufer des heutigen Schillerplatzes an. Der |
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Dreißigjährige Krieg hinterließ verheerende Spuren. Nach der Schlacht bei Nördlingen flohen der |
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junge Herzog Eberhard, seine Räte und vier Mitglieder des Landschaftsausschusses ins Exil nach |
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Straßburg. Die vierjährige direkte Herrschaft der Habsburger über Württemberg von 1634 bis 1638 |
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hatte auch für Stuttgart ständige Belastungen durch Einquartierungen feindlicher Truppen zur Folge. |
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König Ferdinand III. kam 1634 und 1636 mehrmals nach Stuttgart und plante die Rekatholisierung Württembergs. 1637 wütete die Pest in |
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Stuttgart. Die Bevölkerung halbierte sich von einem Vorkriegsstand von etwa 10.000 Personen auf unter 5000 Personen im Jahre 1648. |
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Darunter waren nur noch 600 Männer 1650 eröffnete eine erste Buchhandlung. 1686 entstand das erste Gymnasium. 1688 tauchten im |
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Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekriegs französische Truppen unter General Melac vor den Toren der Stadt auf. Dank der Diplomatie der |
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regierenden Herzoginwitwe Magdalena Sibylla blieb Stuttgart das Schicksal Heidelbergs erspart, das in diesem Krieg zerstört wurde. Herzog |
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Karl Alexander erlangte Stuttgart wieder seine alte Stellung als Hauptresidenz zurück. Nach dem Tod des Herzogs Karl Alexander vollzog sich |
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der antisemitische Justizmord an dessen Finanzberater Joseph Süß Oppenheimer. 1744 wurde Herzog Carl Eugen für mündig erklärt. 1746 |
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legte dieser den Grundstein zur Errichtung des Neuen Schlosses. Weitere Bauprojekte umfassten die Schlösser Solitude und Hohenheim. |
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Außerdem wurde mit der Errichtung der Hohen Karlsschule Stuttgart am Ende des 18. Jahrhunderts kurzzeitig Universitätsstandort. Ein |
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berühmter Zögling dieser Anstalt war Friedrich Schiller, der dort Medizin studierte. Dennoch war Stuttgart noch am Ende des 18. Jahrhunderts |
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eine sehr provinzielle Stadt mit engen Gassen, Viehhaltung, ackerbautreibender Bevölkerung und etwa 20.000 Einwohnern, wobei hierbei |
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Bedienstete bei Hofe und das Militärpersonal der Württembergischen Armee nicht eingerechnet sind. Aus Gründen der Sparsamkeit und aus |
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Angst vor der Entstehung revolutionären Gedankenguts wurde die Hohe Karlsschule bereits 1794 unter Herzog Ludwig Eugen wieder |
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aufgelöst. |
Hauptstadt des Königreichs Württemberg |
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1806 erlangte Stuttgart im Zuge der Napoleonischen Kriege und der Gründung des |
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Am 30. November 1918 wurde das Königreich Württemberg im Zuge der Ereignisse der Novemberrevolution |
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Rheinbunds eine Rangerhöhung. Die bisherige Residenzstadt des altwürttembergischen |
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Herzogtums stieg nun zur Hauptstadt des um die Gebiete Neuwürttembergs erweiterten |
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Königreichs Württemberg auf. Nachdem die Existenz des neuen württembergischen Staates |
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mit dem Abschluss des Wiener Kongresses 1815 endgültig bestätigt worden war, erlebte |
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Stuttgart im 19. Jahrhundert seinen allmählichen Aufstieg von der bisherigen Enge einer vom |
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evangelischen Pietismus geprägten Kleinstadt zur gemischtkonfessionellen Metropole |
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Württembergs. Das erste Cannstatter Volksfest fand 1818 statt, und 1820 entstand die Grabkapelle auf dem Württemberg an der Stelle der |
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alten württembergischen Stammburg. Am Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden Bauwerke wie das Schloss Rosenstein, das |
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Wilhelmspalais, die Staatsgalerie und der Königsbau. Bildungseinrichtungen wie die 1818 gegründete Ackerbauschule, die 1829 gegründete |
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Vereinigte Real- und Gewerbeschule sowie die 1857 gegründete Stuttgarter Musikschule gehen auf das frühe und mittlere 19. Jahrhundert |
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zurück. Die Tradition Stuttgarts als Stadt der Literatur wurde im 19. Jahrhundert durch zahllose Schriftsteller repräsentiert, die dort wohnten. |
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Namen wie Wilhelm Hauff, Ludwig Uhland, Gustav Schwab und Eduard Mörike sind von überregionaler Bedeutung. Beim Landesfest zum |
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25. Regierungsjubiläum König Wilhelms I. am 28. September 1841 gab es einen Umzug durch Stuttgart mit 10.390 Teilnehmern sowie 200.000 |
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Zuschauern. Die erst 1863 fertiggestellte Jubiläumssäule von Johann Michael Knapp erinnert noch heute an dieses Ereignis. |
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Am 22. Oktober 1845 fuhr die erste württembergische Eisenbahn von der Oberamtsstadt |
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Cannstatt nach Untertürkheim, ab 15. Oktober 1846 auch durch den Rosensteintunnel |
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bis nach Stuttgart (Alter Centralbahnhof beim Schlossplatz). Ende Mai 1849 nach der |
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Ablehnung der Reichsdeputation durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. |
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übersiedelte die Frankfurter Nationalversammlung auf Einladung des württembergischen |
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Justizministers Friedrich Römer nach Stuttgart. Das sogenannte Rumpfparlament tagte |
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allerdings nur bis zum 18. Juni, als es gewaltsam aufgelöst wurde. Internationale |
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Beachtung fand das im Jahre 1857 abgehaltene Zwei-Kaiser-Treffen. Im Zuge der beginnenden Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl |
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des heutigen Stuttgarts stetig an. 1834 zählte Stuttgart 35.200 Einwohner, 1852 wurde die 50.000-Einwohner-Marke überschritten, 1864 lebten |
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in Stuttgart 69.084 Einwohner, und im Jahr der Reichsgründung, 1871, hatte die Stadt 91.000 Einwohner. 1874 wurde Stuttgart mit der |
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Überschreitung der 100.000-Einwohner-Marke zur Großstadt. Diese Zahl verdoppelte sich, auch durch Eingemeindungen, bis kurz nach der |
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Jahrhundertwende (1901: etwa 185.000, 1904: etwa 200.000). |
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Ausmaß und Tempo des Einwohnerwachstums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren innerhalb des heutigen Stadtgebiets sehr |
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unterschiedlich. Enormes Wachstum war von 1851 bis 1900 in der Residenzstadt (+248 %) nebst Gaisburg (+428 %) und in (Bad) Cannstatt |
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(+298 %) zu verzeichnen. Zu Wachstumsmagneten entwickelten sich auch die aufkommenden Industriestandorte entlang der neuen |
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Eisenbahnlinien Cannstatt–Untertürkheim–Obertürkheim–Esslingen und Cannstatt–Stuttgart–Feuerbach–Zuffenhausen–Ludwigsburg. Ab 1879 |
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kam die Gäubahn Stuttgart–Freudenstadt hinzu, und in Vaihingen und Rohr setzte nun auch ein sprunghaftes Bevölkerungswachstum ein. |
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Schließlich kam es mit der Umgehungstrecke Untertürkheim–Kornwestheim (Schusterbahn) auch in Münster Ende des 19. Jahrhunderts zu |
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einem starken Wachstum der Einwohnerzahlen. |
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In den 1880er und 1890er Jahren legte Gottlieb Daimler (1834–1900) in Cannstatt bei |
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Stuttgart die Grundlagen für die ersten Automobile. 1887 gründete er dort die |
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Daimler-Motoren-Gesellschaft. Nach einem Brand der Werksanlagen entstand ab 1903 |
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auf Untertürkheimer Gemarkung das neue Motorenwerk, wo jetzt auch wieder der |
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Konzernsitz der heutigen Daimler AG ist. Im Jahr 1907 fand in Stuttgart ein |
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Internationaler Sozialistenkongress statt. An der Eröffnung nahmen 60.000 Menschen |
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teil. Im Jahr 1914 wurde am nördlichen Ende der Innenstadt mit dem Bau des |
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heutigen Bahnhofsgebäudes nach dem Entwurf des Architekten Paul Bonatz begonnen. Im Ersten Weltkrieg kam es zu Luftangriffen auf die |
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Stadt: Am 22. September 1915 fielen die meisten Bomben, nämlich 29, im Bereich des Bahnhofs und der nahegelegenen Rotebühlkaserne, |
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dabei wurden drei Soldaten getötet und 43 verletzt. Ebenso starben vier Zivilisten. Beim zweiten großen Angriff am 15. September 1918 |
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starben beim Einsturz eines Hauses in der Heusteigstraße, der durch vorangegangenen Pfusch am Bau mitverursacht wurde, elf Menschen. |
Hauptstadt des Volksstaates Württemberg |
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in den deutschen Ländern, nach dem Verzicht König Wilhelms II. auf die Krone (Revolutionäre stürmten |
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seine Residenz, das Wilhelmspalais), zum freien Volksstaat Württemberg innerhalb der Weimarer Republik. |
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Am 26. April 1919 gab sich das Land eine neue Verfassung, die in überarbeiteter Form endgültig am |
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25. September 1919 von der Verfassunggebenden Landesversammlung verabschiedet wurde. 1920 war die |
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Stadt für wenige Tage Sitz der Reichsregierung. |
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Zentrum im NS-Gau Württemberg-Hohenzollern |
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Durch die Gleichschaltung der württembergischen Verwaltung und die Zentralisierung Deutschlands zu |
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politisch zwar bedeutungslos, blieb aber das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum im mittleren Neckarraum. Württemberg wurde mit den |
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Beginn der Zeit des Nationalsozialismus 1933 wurde Stuttgart in seiner Stellung als Landeshauptstadt |
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Hohenzollernschen Landen zum Gau der NSDAP Württemberg-Hohenzollern zusammengefasst. |
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Während der Zeit des Nationalsozialismus führte die Stadt den Ehrentitel „Stadt der Auslandsdeutschen“ |
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Die Gestapo übernahm das Hotel Silber in der Dorotheenstraße, in dem politische Gegner des Regimes |
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inhaftiert und gefoltert wurden. „Das Silber“ wurde auch für zahlreiche Prominente Durchgangslager in |
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Konzentrationslager bzw. zur Ermordung, zum Beispiel für Eugen Bolz, Kurt Schumacher oder Lilo |
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Herrmann. Der Letzteren errichtete 1988 eine Studenten- und Bürgergruppe zwischen den |
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Kollegiengebäuden in der Keplerstraße einen Gedenkstein. Das NS-Gewaltregime benutzte weiterhin das |
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Landgericht in der Archivstraße 12A als zentrale Hinrichtungsstätte im südwestdeutschen Raum, in dem |
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mindestens 419 Menschen das Leben genommen wurde. Daran erinnert ein Mahnmal im Lichthof. |
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Beim Novemberpogrom 1938 wurden die Alte Synagoge niedergebrannt |
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und die Friedhofskapelle der Jüdischen Gemeinde zerstört. Der Großteil |
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der männlichen jüdischen Bürger Stuttgarts wurde unmittelbar danach von der Gestapo verhaftet und in das |
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Polizeigefängnis Welzheim oder in das KZ Dachau verbracht. Seit dem Jahre 1947 erinnert auf dem |
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israelitischen Teil des Pragfriedhofs an der Friedhofstraße 44 ein Mahnmal von dem Bildhauer K. Löffler an |
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die 2498 in der Shoa umgekommenen Juden Württembergs. |
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1941 konnten nur rund 60 Prozent der deutschen Juden fliehen. Die dann noch in Württemberg und Hohenzollern lebenden Juden wurden |
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während des Krieges gezwungen, in sogenannte Judenwohnungen bzw. jüdische Zwangsaltersheime umzuziehen, dann wurden sie von der |
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Gestapo (Stapoleitstelle Stuttgart) auf dem Messegelände Killesberg „konzentriert“. Am 1. Dezember 1941 fuhr der erste Transportzug mit rund |
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An die Deportation der Stuttgarter Juden nach 1939 erinnert das Mahnmal am Nordbahnhof. Bis zum Verbot der Auswanderung am 1. Oktober |
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Region. Lediglich 180 dieser württembergischen KZ-Häftlinge überlebten. |
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1000 Menschen nach Riga, wo sie ermordet wurden. Bis in die letzten Kriegswochen folgten weitere Züge mit rund 2500 Juden aus der |
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Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden weite Teile der Stadt bei den anglo-amerikanischen Luftangriffen auf Stuttgart zerstört. Der |
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schwerste Angriff erfolgte am 12. September 1944 durch die britische Royal Air Force auf die Stuttgarter Altstadt. Dabei wurden 75 schwere |
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Luftminen, 4300 Sprengbomben und 180.000 Brandbomben abgeworfen. Dem anschließend entstehenden Feuersturm fielen mehr als 1000 |
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Menschen zum Opfer. Insgesamt wurde Stuttgart 53-mal angegriffen. Dabei wurden 68 % aller Wohngebäude und 75 % der industriellen |
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Anlagen zerstört. Insgesamt wurden in Stuttgart 4477 Menschen getötet und 8908 Menschen verletzt. Am 22. April 1945 wurde Stuttgart von |
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französischen und amerikanischen Truppen besetzt. |
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Nachkriegsentwicklungen |
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Im Anschluss an die Besetzung Stuttgarts durch französische Besatzungstruppen kam es zu mindestens 1389 Vergewaltigungen in Stuttgart. |
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Am 8. Juli 1945 übergaben die französischen Besatzungstruppen Stuttgart nach mehrfacher Aufforderung an US-Soldaten; ab dann gehörte |
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die Stadt zur amerikanischen Besatzungszone. Stuttgart war die Hauptstadt des von 1945 bis 1952 bestehenden Landes Württemberg-Baden. |
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Die Militärverwaltung richtete in Stuttgart DP-Lager ein zur Unterbringung sogenannter Displaced Persons (DP). Die meisten DPs waren |
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ehemalige Zwangsarbeiter aus Mittel- und Osteuropa in den Industriebetrieben der Region. Das DP-Lager Stuttgart-West beherbergte |
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ausschließlich mehr als 1400 jüdische Überlebende des Holocaust. Das Lager wurde 1949 geschlossen, die verbliebenen DPs wurden in ein |
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DP-Lager in Heidenheim an der Brenz verlegt. |
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Die Bewerbung der Stadt im Jahre 1948 als neue Hauptstadt der noch zu gründenden Bundesrepublik scheiterte in erster Linie an den |
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finanziell hohen Belastungen (eine Million DM jährlich für Mieten). Neben Stuttgart hatten sich auch die Städte Frankfurt am Main, Kassel und |
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Bonn beworben; eine Kommission des Parlamentarischen Rates hatte zuvor alle Städte auf ihre Eignung geprüft. |
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In den Nachkriegsjahren wurde insbesondere auf ideologisches Betreiben des neuen Oberbürgermeisters Arnulf Klett beim Wiederaufbau auf |
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historische Rekonstruktionen, vor allem am baukulturell bedeutsamen Stuttgarter Marktplatz, weitgehend verzichtet. Große Teile der Ruinen |
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der Stadt kamen daher auf den Trümmerberg Birkenkopf. Der Wiederaufbau erfolgte überwiegend nach modernistischen Idealen und der |
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Charta von Athen mit funktionalen Trennungen nach Wohn-, Geschäfts- und Industriegebieten. Die Idee war, eine autogerechte Stadt zu |
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schaffen. So wurden auch ganze Straßenzüge und Plätze abgerissen, die nicht oder kaum beschädigt waren. Im 150. Todesjahr von Friedrich |
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Schiller wurden 1955 die letzten Reste seiner alma mater, der Hohen Karlsschule in der Nähe des Neuen Schlosses, abgetragen, um für die |
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Verbreiterung der Bundesstraße 14 (Konrad-Adenauer-Straße) Platz zu schaffen. Diese rigorose Baupolitik wurde bereits von Zeitgenossen |
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teils scharf kritisiert. |
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Hauptstadt des Landes Baden-Württemberg |
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Am 25. April 1952 wurde Württemberg-Baden mit dem Land Baden und dem Land Württemberg-Hohenzollern vereinigt. Seither ist Stuttgart die |
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Hauptstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg. Seit den 1950er Jahren ist Stuttgart die zweitgrößte Stadt Süddeutschlands (vor |
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Nürnberg). Im eigenen Bundesland liegt Stuttgart mit einigem Abstand vor Karlsruhe und Mannheim. Die Bevölkerung, die in den letzten |
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Kriegsjahren vor allem durch Evakuierung, Flucht und Luftangriffe um fast die Hälfte zurückgegangen war (April 1942: etwa 498.000, April |
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1945: etwa 266.000), wuchs durch den Zustrom Heimatvertriebener aus den ehemals deutschen Ostgebieten in den späten 1940er und den |
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1950er Jahren wieder massiv an. 1962 erreichte die Stadt mit etwa 640.000 ihren bisher höchsten Einwohnerstand. In den späten 1950er und |
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frühen 1960er Jahren kamen als Folge des Arbeitskräftemangels und des Wirtschaftswunders im Nachkriegs-Westdeutschland auch die ersten |
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Gastarbeiter in die Region Stuttgart. Diese stammten zunächst vorwiegend aus Italien, später auch aus Griechenland und ein Großteil aus dem |
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damaligen Jugoslawien, ab den 1970er Jahren auch aus der Türkei. |
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Große Medienereignisse waren die Staatsbesuche des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle am 9. September 1962 sowie der |
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britischen Königin Elisabeth II. am 24. Mai 1965 in Stuttgart. |
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Die zwischen 1959 und 1963 in Stammheim errichtete Justizvollzugsanstalt Stuttgart wurde 1975 im |
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Zuge des am Oberlandesgericht Stuttgart abgehaltenen Stammheim-Prozesses gegen führende |
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Mitglieder der linksextremistischen Terrororganisation RAF um einen Hochsicherheitstrakt erweitert. |
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Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe waren von 1975 bis zu ihren |
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Suiziden am 9. Mai 1976 (Meinhof) bzw. 18. Oktober 1977 (Todesnacht von Stammheim) in diesem |
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Teil des Gefängnisses von Stuttgart-Stammheim inhaftiert. (siehe auch Deutscher Herbst). |
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Am 1. Oktober 1978 begann die S-Bahn in Stuttgart auf drei Strecken mit dem planmäßigen Betrieb. |
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1979 wurden 178 Millionen Fahrgäste befördert. Die Zahl stieg bis 2002 auf etwa 300 Millionen an. |
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Vom 17. bis zum 19. Juni 1983 versammelten sich in Stuttgart die Staats- und Regierungschefs der EG zu einem Gipfeltreffen |
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Die Leichtathletik-Europameisterschaften wurden 1986 im Neckarstadion ausgetragen. |
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Ein weiteres mediales Großereignis war der Besuch Michael Gorbatschows am 14. Juni 1989, als dessen Höhepunkt ein großer Empfang im |
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Neuen Schloss stattfand |
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1993 war Stuttgart Gastgeber der Internationalen Gartenbauausstellung und der Leichtathletik-Weltmeisterschaften. |
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Eine Bewerbung der Stadt um die Olympischen Spiele 2012 scheiterte 2003 bereits in der nationalen Vorauswahl, als sich das NOK für Leipzig |
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2006 war Stuttgart, wie auch schon 1974, einer der Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft, unter anderem fand hier das Spiel um |
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Im Sommer 2010 geriet die Stadt wegen der Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 ins Blickfeld einer breiten Öffentlichkeit. |
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entschied. |
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Platz 3 statt |
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